Grüner Star in Deutschland

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Grüner Star - Glaukom

Unter der Bezeichnung Grüner Star oder Glaukom versteht man verschiedene Augenerkrankungen, die zur Schädigung des Sehnervs führen. Dabei kommt es zu Sehstörungen, die das Gesichtsfeld einschränken.

Definition des Grünen Starnach oben  

Die Augenkrankheit Grüner Star steht in den Industrieländern an dritter Stelle der Erblindungsursachen. Schätzungen ergeben, dass ca. 70 Millionen Menschen an einem Glaukom leiden. Rund der Hälfte davon, ist ihr Augenleiden gar nicht bewusst. Da die Krankheit sehr schleichend voranschreitet und Betroffenen keine Schmerzen bereitet, bleibt sie anfangs oft unbemerkt. Generell kann ein Glaukom in jedem Alter auftreten. Die Häufigkeit verstärkt sich jedoch im Alter deutlich.



Zahl der Erkrankungen steigt im Alter

Während es bei Personen ab dem 40. Lebensjahr einschließlich seiner Vorstufen bei etwa 2,4 % der Menschen auftritt, so steigt die Häufigkeit ab dem 75. Lebensjahr auf 7 bis 8 %. Im Alter erkranken Frauen etwas häufiger an dem Augenleiden als Männer. Ein Glaukom kann ebenfalls in Folge einer anderen Erkrankung oder aufgrund einer Verletzung des Auges entstehen.

Verbindung zwischen Auge und Gehirn gestört

Grüner Star schädigt im Augeninnern Nervenzellen der Netzhaut und den Sehnerv, die für die Übertragung von Lichtinformationen vom Auge an das Gehirn verantwortlich sind. Die Nervenzellen senden bei einem gesunden Menschen Nervenimpulse aus und stellen so eine Verbindung zwischen Auge und Gehirn her. Sind die Nervenzellen geschädigt, funktioniert diese Übertragung immer schlechter, bis sie überhaupt nicht mehr stattfindet. Dem Gehirn fehlen Informationen und Bilder. Genau das führt zu Sehstörungen.

Ohne Therapie – Gefahr der Erblindung

Ist ein Schaden am Sehnerv entstanden, so lässt er sich in der Regel nicht mehr beheben. Es ist deshalb wichtig, diese Nervenzellen bestmöglich zu erhalten, da die Krankheit ohne Behandlung bis zur Erblindung führt. Typisch für ein Glaukom sind beginnende Sehausfälle im Randbereich des Gesichtsfeldes. Diese sind anfangs oft so gering und ohne begleitende Beschwerden, dass sie Betroffene kaum wahrnehmen. Mitunter kann der Grüne Star jahrelang unbemerkt bleiben. Erst wenn die Ausfälle immer weiter voranschreiten, nehmen Patienten die Veränderung wahr.

Früherkennung erhält Sehkraft

Dann sind jedoch bereits bleibende Schäden entstanden, die trotz folgender Behandlung unumkehrbar sind. Genau das macht diese Augenerkrankung so gefährlich. Doch Programme zur Früherkennung, Aufklärung der Betroffenen und eine rechtzeitige Behandlung können die Sehkraft auch bei der Augenkrankheit Grüner Star erhalten. Seinen Namen verdankt das Augenleiden Grüne Star nicht dem bekannten Singvogel, sondern einem grünlichen Schimmer der Iris, den man häufig bei Patienten feststellen kann. Zudem beschreibt der Name den starren Blick von Menschen, die erblindet sind.

Ursachen und Risikofaktorennach oben  

Für die Gesundheit des Auges ist von großer Bedeutung, dass Flüssigkeit in bestimmter Menge vorhanden ist und ihr Austausch im Inneren des Auges einwandfrei funktioniert. Dieses sogenannte Kammerwasser produziert der Ziliarkörper, der sich hinter der Regenbogenhaut befindet. Es fließt durch die Pupille in die vordere Augenkammer und versorgt dort Linse, Iris und Hornhaut mit Nährstoffen. Über Abflusskanälchen am Rand der Iris gelangt das Wasser anschließend wieder in den Blutstrom. Die Kanäle laufen durch den sogenannten Kammerwinkel, den die Hornhaut und die Regenbogenhaut gemeinsam bilden.

Steigender Augeninnendruck schädigt Sehnerv

Gibt es weder bei der Produktion des Kammerwassers noch beim Abfluss Störungen, funktioniert im Auge alles im Gleichgewicht. Sind nun aber die Poren der Abflusskanälchen verstopft oder ist der Kammerwinkel verengt, fließt das Wasser nicht mehr richtig ab. Im Auge sammelt sich zu viel Flüssigkeit an. Die Konsequenz ist ein steigender Augeninnendruck, der nach und nach den Sehnerv schädigen kann. Doch das Absterben der Fasern des Sehnervs ist bei einem Glaukom noch nicht abschließend erforscht.

Reduzierte Blutversorgung ist ein Risiko

Nicht bei allen Formen des Grünen Star gilt ein erhöhter Augeninnendruck als Ursache. Es gibt auch Erkrankungen, bei denen der Augeninnendruck normal ist, aber dennoch eine Schädigung am Sehnerv oder an anderen Stellen zu erkennen ist. Hintergrund hierfür könnte beispielsweise eine reduzierte Blutversorgung des Auges sein. Die Schäden können aber auch mit anderen Krankheiten wie Migräne, Tinnitus oder sehr niedrigem Blutdruck zusammenhängen. Man geht davon aus, dass bei etwa einem Drittel der Patienten trotz Augenerkrankung ein normaler Augeninnendruck besteht.

Erbliche Belastungen und Hautfarbe

Das Risiko, an Grünem Star zu erkranken steigt mit dem Alter deutlich an. Ab einem Alter von 40 Jahren sind deshalb regelmäßige Augenarztkontrollen ratsam. Doch auch erbliche Belastungen, wenn bereits bei Mitgliedern der Familie ein Glaukom vorkam, sind ein Risikofaktor. Ebenfalls können ein erhöhter Blutdruck sowie eine eingeschränkte Durchblutung bei der Zuckerkrankheit die Entstehung des Grünen Star begünstigen. Menschen mit schwarzer Hautfarbe haben ein statistisch höheres Risiko an einem Glaukom zu erkranken als Menschen mit heller Hautfarbe.

Nikotin kann Augenleiden verstärken

Das Rauchen, also Nikotin ist ebenfalls ein Risikofaktor. Allerdings nur, wenn bereits ein Glaukom vorhanden ist. In diesem Fall kann das Augenleiden durch Nikotin fortschreiten, da es die Blutgefäße im Auge verengt. Keinen Einfluss auf die Erkrankung Grüner Star haben nach dem heutigen Stand der Wissenschaft Dinge wie Lebensgewohnheiten, die Ernährung oder der Beruf.

Risikofaktoren, die zum Grünen Star führen können:

  • Erhöhter Innendruck des Auges
  • Lebensalter
  • Häufiges Auftreten in der Familie
  • Dunkle Hautfarbe
  • Starke Weitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit
  • Schwere Augenverletzungen oder Entzündungen im Auge
  • Frühere Augenoperationen
  • Eine Kortison-Behandlung oder eine Langzeiteinnahme von anderen Medikamenten
  • Diabetes mellitus
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Apparates
  • Sehr niedriger Blutdruck
  • Durchblutungsfehlregulation

Regelmäßige Kontrollen senken Risiko

Generell sollte man jedes Auge für sich betrachten und einzeln behandeln. Häufig sind jedoch beide Augen betroffen – wenn auch oft zeitversetzt. Wenn innerhalb der Familie kein Glaukom aufgetreten ist und ebenfalls keine weiteren Risikofaktoren bestehen, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung mit einem Sehtest ab dem 40. Lebensjahr zu empfehlen. Ansonsten ist die Vorsorge bereits zu einem deutlich früheren Zeitpunkt ratsam und hängt von den jeweiligen Risikofaktoren ab.

Übersicht der Glaukomenach oben  

Primäres Glaukom

Man unterscheidet beim primären Glaukom zwei Formen. Bei beiden Formen ist der Augeninnendruck erhöht:

  • Offenwinkelglaukom oder Weitwinkelglaukom: Diese Art des Grünen Stars ist die häufigste Form der Erkrankung bei älteren Menschen. Es entsteht, wenn durch Ablagerungen der Abfluss des Kammerwassers gestört ist. Obwohl der Kammerwinkel offen und nicht verengt ist, fließt das Wasser im Auge zu langsam ab. Das erhöht im Inneren den Augendruck und schädigt so den Sehnerv.
  • Engwinkelglaukom: Bei dieser Form handelt es sich um eine seltenere Art des Grünen Stars. Meist besteht eine anlagebedingte flache vordere Augenkammer. Wenn die Stelle zwischen Iris und Hornhaut im Kammerwinkel verengt ist, kann das den Abfluss des Kammerwassers stören. Zu der Verengung kann es beispielsweise durch Dunkelheit oder durch Einnahme von Medikamenten und Drogen kommen, wenn sich die Pupille weitet (siehe auch akuter Glaukomanfall/ akutes Engwinkelglaukom). Risikofaktoren bei dieser Form sind Weitsichtigkeit und Grauer Star.

Normaldruckglaukom

Bei dieser Erkrankung besteht ein normaler Augeninnendruck. Der Abfluss des Kammerwassers ist nicht gestört. Dennoch leiden Patienten an einer Schädigung des Sehnervs und einer Verschlechterung des Gesichtsfeldes. Eine entscheidende Rolle dafür scheint eine Durchblutungsstörung, also eine Störung im Gefäßsystem zu spielen.

Sekundäres Glaukom

Als sekundäres Glaukom bezeichnet man Grünen Star, wenn andere Krankheiten, Verletzungen oder Entzündungen eine Störung beim Abfluss des Kammerwassers hervorrufen.

  • Kapselhäutchenglaukom: Hier bestehen Ablagerungen auf der Linse. Dieses weißliche Material nennt man Kapselhäutchen. Das Kammerwasser transportiert Teile dieses Materials in die Abflusskanälchen. Dort kommt es mit der Zeit zu Verstopfungen und somit zu einem Anstieg des Augeninnendrucks.
  • Pigmentglaukom: Bei dieser Form verstopfen frei gewordene Irispigmente das Abflusssystem. Auch hier kommt es zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks. Von dieser Form des Glaukoms sind kurzsichtige Menschen häufiger betroffen als andere. Hintergrund ist, dass bei Kurzsichtigkeit die Iris eher nach innen gewölbt ist. Dabei kann es vorkommen, dass sie an den Linsenaufhänge-Apparat reibt. Durch die Reibung lösen sich Pigmente, die mit dem Kammerwasser abfließen.
  • Trauma-assoziiertes Glaukom: Die Entstehung dieser Augenkrankheit rührt von einer schweren Augenverletzung durch einen Schlag, eine Stichverletzung oder eine Verbrennung.

Angeborenes Glaukom

Hierbei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung des Kammerwinkels. Dabei ist der Abfluss des Kammerwassers ebenfalls gestört. Entsteht diese Form bei Neugeborenen spricht man auch von einem frühkindlichen Glaukom. Bei Kindern in den ersten Lebensjahren bezeichnet man es als kindliches oder bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen als juveniles Glaukom. Diese Form ist sehr selten und meist erblich bedingt. Anders als bei Erwachsenen gibt es bei dieser Erkrankung Anzeichen wie Lichtempfindlichkeit, tränende Augen und eine vergrößerte, manchmal auch trübe Hornhaut. Ein angeborenes Glaukom muss man durch Augenchirurgie, also Operation behandeln.

Der akute Glaukomanfallnach oben  

Bei einem Engwinkelglaukom kann es innerhalb kurzer Zeit zu einem schnellen Anstieg des Augeninnendrucks kommen. Hierbei handelt es sich um eine absolute Notfallsituation, die Betroffene meist sehr dramatisch empfinden. Anders als bei der Erkrankung an sich, ist ein Glaukomanfall äußerst schmerzhaft. Durch den stark erhöhten inneren Augendruck kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen kommen. Auch ein Ausstrahlen der Schmerzen auf andere Regionen wie beispielsweise den Bauch ist möglich.

Achtung bei Schmerzen, Sehstörungen und Lichtquellen

Neben diesen Schmerzen bemerkt der Patient ein verschwommenes Sehen, rote Augen und eventuell Farbkreise (Halos) um Lichtquellen. Dies rührt von einer Hornhautschwellung und einem Verziehen der Pupille, da die Regenbogenhaut den Kammerwinkel versperrt und das Wasser im Augeninneren nicht mehr abfließen kann. Da die Möglichkeit besteht, dass der Patient sein Augenlicht verliert, da es innerhalb von Stunden zu schweren, nachhaltigen Schäden am Auge kommen kann, muss sofort ein Augenarzt oder eine Augenklinik aufgesucht werden.

Im Notfall sofort zum Augenarzt

Eine akute Glaukomattacke tritt meist durch die Erweiterung der Pupille ein. Dies kann durch Dunkelheit oder durch die Einnahme von Medikamenten geschehen. Doch auch Stress- oder Angstsituationen können solch einen Anfall auslösen. Manche Attacken sind weniger deutlich ausgeprägt und der Betroffene nimmt nur für kurze Zeit ein vermindertes Sehen wahr. Doch auch hierbei kann es zu starken Schädigungen des Sehnervs kommen.

Symptome und Beschwerdennach oben  

Leider verläuft die Augenerkrankung Grüner Star sehr tückisch. Auffällige Symptome und Beschwerden bemerken Patienten meist erst spät, da die Krankheit sehr langsam und unauffällig beginnt. Zudem sind manche Anzeichen äußerst unspezifisch und deuten noch nicht konkret auf das Augenleiden Grünen Star hin. Grundsätzlich führt ein Glaukom zu Einschränkungen beim Sehen. Manche Krankheitszeichen können jedoch auch das Allgemeinbefinden betreffen. Der Sehverlust wirkt sich bei Grünem Star auf die Größe des Gesichtsfeldes und somit auf das Sehen des Umfeldes aus.

Sehen wie mit Scheuklappen

Vergleichbar ist das mit Scheuklappen bei Pferden. Auch hier schränkt man einen Teil des Gesichtsfeldes der Tiere ein, damit sie nur noch einen kleinen Ausschnitt sehen. Diesen sehen die Tiere aber nach wie vor klar und scharf. Ähnlich ist es bei Glaukom-Patienten. Den Teil des Zentrums sehen sie nach wie vor gut. Die Ausfälle beginnen meist bogenförmig an den Rändern (seitlich, oben und unten), als schaue man durch eine breite Röhre.

Erste Sehausfälle an den Rändern

Sie sind anfangs jedoch so gering, dass man sie kaum bemerkt. Zum einen, da man die Objekte vor sich sehr gut wahrnimmt und zum anderen, weil das andere Auge oft für einen gewissen Ausgleich sorgt und den Ausfall des kranken Auges kompensiert. Diese Ausfälle der Teilbereiche des Gesichtsfeldes nennt man in der Augenheilkunde Skotome. Nur selten betreffen diese das Zentrum des Sehbereiches.

Unsicherheiten im Straßenverkehr

Vergrößert sich die Verengung des Gesichtsfeldes im Laufe der Zeit, bemerken Betroffene häufig Unsicherheiten bei der Orientierung oder im Straßenverkehr, da weit außen liegende Objekte nicht mehr zu erkennen sind. Ebenfalls verringert sich die Wahrnehmung im Raum und man stößt öfters an Gegenstände an oder hat Schwierigkeiten beim Treppensteigen. Im fortgeschrittenen Verlauf können Störungen des Farbsinns, des Kontrastsinns oder der Anpassung an die Dunkelheit auftreten. Kommt es im Verlauf der Krankheit zu Ablagerungen auf der Linse, können auch andere Sehverschlechterungen wie beispielsweise Unschärfe auftreten.

Zunehmende Lichtempfindlichkeit

Entsteht durch den erhöhten Druck im Augeninneren ein Öden, können im Auge Lichtbrechungen auftreten, die Patienten als farbige Ringe um helle Lichtquellen wahrnehmen. Allgemein empfinden sie Licht oft als grell und unangenehm. Tritt der erhöhte Augendruck anfallartig auf, können vermehrt Krankheitszeichen auftreten, die das Allgemeinbefinden betreffen (s. auch akuter Glaukomanfall). Die Beschwerden bei einem sekundären Glaukom hängen grundsätzlich von der weiteren bestehenden Erkrankung wie beispielsweise Diabetes oder einer anderen Augenerkrankung ab. Ähnlich wie beim primären Glaukom kann es auch hier zu einem schleichenden Verlauf kommen.

Untersuchung und Diagnosenach oben  

Besteht der Verdacht auf ein Glaukom, führt der Augenarzt verschiedenste Untersuchungen durch. Dabei stehen die Blutversorgung und die Druckverhältnisse im Auge im Mittelpunkt. Ebenfalls kontrolliert er den Zustand der Netzhaut, den Sehnerv-Kopf und die Abflussmöglichkeiten des Kammerwassers. Folgende Untersuchungen benötigen Mediziner für eine genaue Diagnose:

Tonometrie

Mit dieser Untersuchung misst man den Augeninnendruck. Dabei drückt eine Messplatte von vorne, im Bereich der Pupille, auf die Hornhaut des Auges. Vor der Untersuchung betäubt man die berührungsempfindliche Hornhaut durch Augentropfen. Als Obergrenze für einen Normaldruck im Auge gelten 21 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Bietet der Arzt eine moderne Pascal-Tonometrie an, ist bei diesem Verfahren die Dicke der Hornhaut bereits berücksichtigt. Bei anderen Verfahren kann der Wert der Tonometrie je nach Dicke der Hornhaut schwanken. In diesem Fall ist eine zusätzliche Messung der Hornhautdicke notwendig.

Pachymetrie

Messung der Hornhautdicke als Zusatzinformation für die Tonometrie.

Spaltlampe

Bei der Spaltlampen-Untersuchung richtet der Arzt einen Lichtstrahl auf das Auge und hebt so verschiedene Strukturen hervor. Für die Diagnose eines Glaukoms ist besonders die Stelle wichtig, an der der Sehnerv das Auge verlässt (Sehnerven-Papille). Mit Hilfe der Spaltlampe lässt sich erkennen, ob der Sehnerv bereits geschädigt ist. Die Untersuchung findet in einem abgedunkelten Raum statt.

Perimetrie

Bei der Gesichtsfeldmessung kann man erkennen, ob bereits Netzhaut- oder Nervenschäden im Auge bestehen. Während der Untersuchung sendet der Arzt beispielsweise spontane Lichtpunkte an unterschiedliche Stellen im Raum, ohne dass der Patient seinen Blick direkt darauf richten darf. Dabei protokolliert er, welche Lichtreize der Patient erkannt und auf welche er nicht reagiert hat. Diese Ergebnisse erlauben Rückschlüsse auf mögliche Störungen.

Ophthalmoskopie

Auch Funduskopie genannt. Bei dieser Augenspiegelung betrachtet der Arzt mit Hilfe einer Lupe und Licht den Zustand der Netzhaut, die Blutgefäße und den Sehnerven-Kopf (Papille). Da die Papillen der Augen normalerweise seitengleich sind, untersucht der Mediziner beide Augen, um Veränderungen, Schäden und das Krankheitsstadium des betroffenen Auges besser festzustellen. Im Vorfeld erhält der Patient pupillenweitende Augentropfen.

Gonioskopie

Bei dieser Untersuchung kann man Veränderungen des Gewebes im Kammerwinkel feststellen. Um den Kammerwinkel einzusehen, verwendet der Augenarzt eine spezielle Linse mit integrierten Spiegeln, die er auf die vorher betäubte Hornhaut aufsetzt. Durch das Spiegelbild kann er die Weite des Kammerwinkels sowie Verwachsungen, neugebildete Gefäße oder eine Pigmentierung feststellen.
Auch eine Blutdruckmessung gehört bei Verdacht auf ein Glaukom zu den Routineuntersuchungen. Zudem kann man den Blutfluss im Auge anhand weiterer Untersuchungen bestimmen.

Therapie und Operationnach oben  

Ziel der Behandlung des Grünen Stars ist die dauerhafte Absenkung des Drucks im Auge und die ausreichende Durchblutung der Zellen der Netzhaut und des Sehnervs. Vor Beginn der Therapie legt der Arzt den angestrebten Zieldruck fest. Durch regelmäßige und engmaschige Untersuchungen während der Behandlung kontrolliert er den Therapieerfolg.

Medikamentöse Behandlung

Bei vielen Formen lässt sich die Augenerkrankung mit Medikamenten wie Augentropfen und Tabletten behandeln. Vor allem wenn ein zu hoher Augeninnendruck an der Entstehung eines Glaukoms beteiligt ist, kann man diesen mit Hilfe von Medikamenten senken. Dabei gibt es entweder die Möglichkeit, die Produktion des Kammerwassers zu reduzieren (Betablocker, Carboanhydrasehemmer, Sympathomimetika) oder den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern (Prostaglandine, Parasympathomimetika). Auch eine Kombination der Präparate mit den unterschiedlichen Wirkweisen ist möglich.

Blutdruckregulierende Medikamente

Bei einem Normaldruckglaukom kann ein niedriger oder ein hoher Blutdruck einen Risikofaktor darstellen. Hier kann man mit blutdruckregulierenden Medikamenten einer weiteren Verschlechterung der Krankheit vorbeugen. Auch die verbesserte Durchblutung des Sehnervs kann man medikamentös unterstützen. Bei einem sekundären Glaukom ist auf die Behandlung der anderen Ursachen zu achten.

Laserchirurgie

Lässt sich medikamentös keine erfolgreiche Wirkung bei der Senkung des Augeninnendrucks erzielen oder verträgt ein Patient die Medikamente nur sehr schlecht, kann ein Arzt die Augen Lasern. Bei diesem ambulanten Eingriff (Trabekuloplastie) vergrößert man mit Hilfe eines Laserstrahls die Poren des Trabekelwerks und erleichtert somit den Abfluss des Kammerwassers im Auge. Leider wirkt die Laserbehandlung meist nur zeitlich begrenzt.

Konventionelle Augenchirurgie

Bei der Augenoperation eines Glaukoms schaffen Mediziner chirurgisch einen Druckausgleich zwischen der Vorder- und der Hinterkammer im Auge und gleichzeitig einen künstlichen Abfluss des Kammerwassers. Meist erfolgt der Eingriff ambulant und unter örtlicher Betäubung.

FAQs - Häufig gestellte Fragennach oben  

Woran erkenne ich einen Grünen Star?
Die Symptome des Grünen Stars bemerken Patienten zu Beginn der Erkrankung selten, da die Krankheit oft schleichend und beschwerdefrei verläuft. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium stellen Betroffene bogenförmige Ausfälle an den Rändern des Gesichtsfeldes fest. Dies kann zu Unsicherheiten bei der Orientierung und zu vermehrtem Anstoßen an Gegenständen führen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Grünen Star?
In den meisten Fällen kann man ein Glaukom medikamentös behandeln. Verträgt ein Patient die Medikamente nicht oder ist die Wirkung erfolglos, kann der Arzt mit Hilfe der Laserchirurgie oder einer konventionellen Augenchirurgie zusätzlich unterstützen. Generell gilt, dass Schäden am Sehnerv nicht reversibel sind. Eine frühzeitige Behandlung ist deshalb wichtig.

Was ist der Unterschied zwischen dem Grünen Star und dem Grauen Star?
Aufgrund der Namensähnlichkeit werden diese beiden Augenkrankheiten immer wieder verwechselt. Dennoch haben Sie keine Gemeinsamkeiten. Während es beim Grauen Star zu einer Trübung der Augenlinse kommt, ist beim Grünen Star der Sehnerv geschädigt. Die Behandlung des Grünen Stars erfolgt meist durch Medikamente. Beim Grauen Star hingegen ist in der Regel eine Augenoperation notwendig, bei der man die Linse durch eine künstliche Linse ersetzt.

Was passiert, wenn man ein Glaukom nicht behandelt?
Da es bei Grünem Star zu Schäden am Sehnerv kommt und diese mit der Zeit weiter zunehmen, kann die Augenkrankheit ohne Behandlung bis zur Erblindung führen. Eine frühzeitige Therapie ist deshalb wichtig.

Was ist ein akuter Glaukomanfall?
Eine akute Glaukomattacke ist ein augenärztlicher Notfall, den man schnellstmöglich behandeln muss, da sonst die Gefahr von bleibenden Schäden am Sehnerv besteht. Ein Glaukomanfall tritt auf, wenn der Augeninnendruck sehr rasch und stark ansteigt. Neben verschwommenem Sehen, roten Augen und eventuell Farbkreisen um Lichtquellen kann es zu einer deutlichen Verschlechterung des Allgemeinbefindens kommen (starke Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen).

Was ist das Gesichtsfeld?
Als Gesichtsfeld bezeichnet man den Bereich, den das Auge in einer fixierten Stellung wahrnehmen kann. Ein gesundes Auge umfasst in der Regel ungefähr 150°, beide Augen zusammen umfassen etwa 180°. Bei einem fortgeschrittenen Glaukom kann es zu Ausfällen in diesem Bereich kommen. Im Verlauf der Krankheit verengt sich das Gesichtsfeld immer mehr, bis nur noch ein zentraler Ausschnitt vorhanden ist.

Kann man bei Grünem Star vorbeugen?
Vorbeugen funktioniert durch Früherkennung. Je früher ein Arzt das Augenleiden diagnostiziert, umso weniger kann es zu bleibenden Schäden kommen. Bestehen keine Risikofaktoren, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr ratsam.

Wer ist besonders gefährdet, an einem Glaukom zu erkranken?
Es gibt verschiedene Faktoren, bei denen ein höheres Risiko besteht, an Grünem Star zu erkranken. Dazu gehören beispielsweise ein erhöhter Augeninnendruck, das Lebensalter (im Alter nimmt das Risiko zu) oder das Auftreten der Krankheit innerhalb der Familie.

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